Die Bretagne

Die Bretagne ist eine Viehzucht-Region. Schweineerzeugung sowie Agrar- und Ernährungswirtschaft nehmen eine dominante Rolle ein. Nur einen geringen Teil nehmen Waldflächen ein und - obwohl diese weniger werden - gibt es noch reichlich Hecken.

Erste Erfahrungen mit KUPs wurden in der Bretagne seit 1998 gesammelt. Auf Grund des LIFE Umwelt-Projektes „Wilwater“ wurden 2004 100 ha Weiden-KUPs gepflanzt, um damit die folgenden Anwendungen zu testen: Energieerzeugung, Bewässerung mit behandeltem Abwasser, Klärschlammdüngung und Schutz der Trinkwassergewinnung. Das Projekt zeigte, dass die Kombination der verschiedenen Nutzungen zu einer kohärenten Umweltpolitik führen und lokale Kooperationen unterstützen kann. Die derzeit noch fehlende Wirtschaftlichkeit dieses Sektors könnte sich durch die verstärkte Biomassenutzung aber schnell ergeben.

Der Anteil Erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch der Region beträgt ca. 11%, wobei die Holzenergie rund die Hälfe davon erzeugt. Das regionale Holzbrennstoff-Programm (Umsetzung durch AILE seit 2000) fördert Hackschnitzelheizkessel sowie Biobrennstoff-Versorgungsketten. Dadurch stieg die Holzenergie seit 2010 signifikant an und Ende 2014 wurden 2300 GWh erzeugt. Die Ziele der Holzenergie für 2030 (3800 GWh) erfordern erhebliche Anstrengungen. Spezielle Energiepflanzen wie KUPs könnten eine Ergänzung zur Brennstoffversorgung darstellen. Deshalb stellt das SRCplus-Projekt eine gute Möglichkeit zur Etablierung neuer lokaler Wertschöpfungsketten dar.

 

 

Region Prespa, Mazedonien

Zu den wichtigsten strategischen Zielen der mazedonischen Regierung zählen Investitionen in erneuerbare Energien anzuregen sowie die erneuerbaren Energiequellen besser in die Energieerzeugung mit einzubinden. Als Mitgliedsanwärter und zukünftiges Mitglied der Europäischen Union arbeitet Mazedonien aktiv an der Einhaltung der Europäischen Gesetze, v.a. im Bereich der Energieeffizienz und den erneuerbaren Energien. Um die erneuerbaren Energien weiter zu fördern/unterstützen, bewarb sich Mazedonien erfolgreich im „Intelligent Energy for Europe“-Programm. Gemäß der nationalen, alternativen Energiequellen-Strategie ist in Mazedonien die Notwendigkeit Biomasse für die Energie und Stromerzeugung zu verwenden sehr hoch. Obwohl Mazedonien sehr gute Voraussetzungen und Möglichkeiten für die Nutzung erneuerbarer Energien aufweist, ist die Biomasseproduktion derzeit sehr begrenzt. So sind derzeit weder in der Region Prespa (Bezirk Resen) noch in der gesamten Republik Mazedonien keine KUP-Flächen geplant. Der Bezirk Resen liegt im Süd-Westen der Republik Mazedonien in der Prespa-Region. Die Prespa-Region ist ein Gebiet, welche sich über drei Nachbarländer – Mazedonien, Albanien und Griechenland – erstreckt. Der größte Teil gehört zur Republik Mazedonien, die landschaftlich sehr schön ist und die reichlich schöne Berge, landwirtschaftliche Felder, den See Prespa und eine vielfältige Flora und Fauna mit heimischen Vögeln, Kräutern und Bäumen aufweist. Es gibt ein großartiges kulturelles Erbe, eine Vielzahl an vielfältigen Traditionen, Geschichte(n) und Gastfreundlichkeit der Mazedonier. Der Bezirk Resen hat 17.000 Einwohner und mit 9.000 Einwohnern ist Resen die größte Stadt. Die Einwohner sind hauptsächlich im Agrarbereich, der Mostproduktion (aus Äpfeln sowie anderen Früchten, wie z.B. Kirschen, Pflaumen und Birnen) und im beginnenden ländlichen Tourismus beschäftigt. Diese Region wurde auf Grund ihres hohen landwirtschaftlichen Potentials für die KUP-Bepflanzung ausgewählt. Das SRCplus-Projekt wird mit seinen Aktivitäten dazu beitragen, Wissen über die Planung, das Anpflanzen und das Etablieren von KUPs in Mazedonien und v.a. in dem mazedonischen Teil der Region Prespa zu verbreiten. Zudem wird das SRCplus-Projekt gute Praxisbeispiele (auf)zeigen, welche für die Etablierung und Entwicklung eines KUP-Marktes in Mazedonien unabdingbar sind.

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SRCplus-Regionen

Das SRCplus-Projekt wird in 8 Zielregionen in Deutschland, Kroatien, Lettland, Frankreich, Tschechien, Griechenland und Mazedonien umgesetzt.

Region Kentriki Makedonia, Griechenland

Derzeit gibt es in Griechenland keine bedeutende landwirtschaftliche Fläche, auf welcher eine KUP errichtet wurde und die Entwicklung von KUPs basierte hauptsächlich auf für Forschungs- und Entwicklungsarbeit/Zwecken angelegten Feldversuchen. Die meiste dieser Forschungsarbeit wurde durch die Fakultät Forstestry and Natural Environment, der Forstgenetik-Abteilung, dem Forest Research Institute und dem Projektpartner Centre for Renewable Energy Sources and Saving (CRES) betrieben. Jedoch fehlen nationale oder lokale Verbreitungskampagnen/Werbemaßnahmen, welche die Wichtigkeit von KUPs für die Bevölkerung, Landwirtschaft, Wärmeerzeugung und Industrie aufzeigen/unterstützen. Zusätzlich fehlen Informationsmaterialien für Landwirte, welche eine Sortenauswahl für die Bepflanzung einer KUP-Fläche, die Anbautechniken und die dafür verwendeten Gerätschaften beinhaltet. Derzeit gibt es in Tschechien nur ein Nahwärmenetz (in der Gemeinde Megalopolis), welches durch einen Biomassekessel versorgt wird aber noch nicht vollständig in Betrieb ist. Die Hauptwärmequelle ist derzeit die Abwärme des nahegelegenen Kraftwerkes. Hackschnitzel werden aus Stammholz hergestellt, welches auf dem Holzmarkt angeboten wird. Dies bedingt hohe Kosten für den Hackschnitzeleinkauf und ein Risiko für die (Rohstoff-)versorgung mit Holz.

Die Förderung und Verbreitung von KUPs in der Region von Kentriki Makedonia durch das SRCplus-Projekt stellt für Landwirte eine gute Möglichkeit dar, ihre Produktion und ihr Betriebsergebnis zu steigern. Dies wird auch zur einer verbesserten Fruchtfolge, der Verbesserung der Bodengüte und der Produktivität des Ackerlands beitragen. Die Gewinnung von Hackschnitzeln in Kombination mit einer effizienten Energieerzeugung (Wärme und Heizkraftwerk) unterstützt die nationale EE-Politik und diese Energieerzeugung führt zum Erreichen der EU-Ziele 2020.

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Region Zlin, Tschechien

In Tschechien stellen biogene Festbrennstoffe eine wichtige strategische Energiequelle zur Erreichung der Ziele der europäischen EE-Politik dar. Jedoch bestehen derzeit nur einige wenige KUP-Flächen in Tschechien.

Die Region Zlin befindet sich im süd-östlichen Teils Tschechien. Die Bodenfruchtbarkeit der meisten Flächen in der Region ist relativ gering (Grenzertragsstandorte bzw. Grenzertragsböden), außer in den Tälern und Flussbecken. 49% der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, wobei KUPs derzeit nicht angepflanzt sind, was hauptsächlich in nicht-technischen Hürden begründet ist. Der allgemeine Biomassemarkt hat sich in der Region Zlin gut entwickelt. So gibt es beispielsweise 28 Heizkraftwerke wovon 6 Hackschnitzel zum Beheizen/Verfeuern oder Cofiring (Zufeuern) verwenden. Somit steigt in der Region der Bedarf an Hackschnitzeln, welche die Biomassenutzer entweder aus der Region selbst oder über Importe beziehen. KUPs könnten dazu beitragen, den Anteil an regional erzeugter Biomasse zu erhöhen und somit die Erlöse/Rendite in der Region zu behalten. Eine erste Untersuchung zur Errichtung/Anpflanzung von KUPs wurde durchgeführt und dabei wurden mehrere geeignete Standorte gefunden. Genauer gesagt wurden 3 vielversprechende Flächen mit jeweils einer Größe von 20 ha herausgefunden (Gewerbegebiet der Stadt Holešov, Stadt Bánov in der Nähe von Uherský Brod und die Stadt Brumov-Bylnice). Des Weiteren besteht die Möglichkeit, ein neues Heizkraftwerk zu errichten und damit das Industriegebiet in Holesov zu versorgen. Neue KUP-Flächen im gleichen Gebiet würden ein tolles Beispiel für die steigende Energieautarkie (-unabhängigkeit), Nachhaltigkeit und RES-Nutzung in der Region.

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